Ob durch Barrieren wie Bordsteine und Kopfsteinplaster, fehlende Markierungen für Menschen mit beeinträchtigtem Sehvermögen oder komplizierte Schreiben aus Behörden - für Menschen mit den unterschiedlichsten Behinderungen ist die Gleichstellung zu anderen nach wie vor ein steiniger Weg.

Am 5. Mai, dem Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung, machen daher das Lebenshilfewerk Mölln-Hagenow und viele andere Organisationen auf die vielen Baustellen aufmerksam. Unter dem diesjährigen Motto „Deine Stimme für Inklusion – mach mit!“ rufen sie dazu auf Missstände offen anzusprechen und auf Teilhabe-Barrieren hinzuweisen.

Das Lebenshilfewerk Mölln-Hagenow ist seit vielen, vielen Jahren eine wichtige Stütze und die zentrale Organisation in der Region Hagenow, wenn es um Menschen mit Behinderung geht. Ob in der Pflege- und Fördereinrichtung, dem Arche-Hof, den zahlreichen Werkstätten, den Wohngruppen oder dem Café Sophie in Hagenow - die Lebenshilfe ist in der Region fest verankert und engagiert sich für Menschen mit Behinderung aus meiner Sicht beispielgebend. Mit 'capito' hat das Lebenshilfewerk eine Institution ins Leben gerufen, die sich dem Abbau von Barrieren im Alltag verschrieben hat. Nils Wöbke und sein Team übersetzen Texte in leichte Sprache, geben Workshops zu baulichen Barrieren und haben mittlerweile sogar Museumsführungen in leichter Sprache durchgeführt. Einfach ein tolles Projekt.

Ines Mahnke, die Geschäftsführerin des Lebenshilfewerks Mölln-Hagenow, will an den erfolgreichen, sozialen Projekten der letzten Jahre weiter arbeiten und wird dafür Sorge tragen, dass Menschen mit Behinderung jeden Tag ein Stückchen mehr gleichgestellt werden. Für sie ist klar: "Die Gleichberechtigung für Menschen mit Behinderung ist ein Prozess, der niemals vollends abgeschlossen sein wird. Er muss sich vielmehr immer den aktuellen Gegebenheiten der Lebensumwelt und den sich damit ändernden Bedarfen der betroffenen Menschen anpassen. Daher ist es umso wichtiger, dass wir mit dem europäischen Protesttag am 05. Mai daran erinnern und unsere Mitmenschen dafür sensibilisieren, dass Gleichberechtigung immer wieder neu verhandelt und ggf. erstritten werden muss – bis es zur gelebten Selbstverständlichkeit wird."

Vielen Dank liebe Ines, für euere Engagement und für euer stetiges 'Finger in die Wunde legen' - nur so kommen wir politisch und zwischenmenschlich voran bei diesem sehr wichtigen Thema.