Der BUND MV fordert in einem Aktionsprogramm die Fläche zur Erzeugung von bio-Lebensmitteln in Mecklenburg-Vorpommern bis 2020 auf 20 % der Gesamtfläche zu steigern. Sie können sich vorstellen bspw. gefragtes bio-Gemüse zu produzieren und die Umstellung von 'konventionell' auf 'bio' deutlich mehr zu fördern als von Seiten des Agrar- und Unweltministeriums geplant.
Fakt ist, dass wieder Vergleiche zu Bundesländern gezogen werden, die völlig andere Markt- und Strukturvorraussetzungen haben. Mecklenburg-Vorpommern hat bereits jetzt einen bedeutenden Anteil an den in Deutschland produzierten tierischen Produkten aus biologischer Erzeugung (Eier, Rind- und Schweinefleisch). Gerade auf feuchten oder sandigen Böden wurde bspw. Grünland extensiviert und bio-Mutterkühe gehalten. Je nach Bedarf der Rindermäster in Deutschland kommt es aber auch häufig vor, dass die Absetzer (das sind die nach 6 Monaten von den Kühen getrennten Kälber) konventionell vermarktet werden müssen, da sie sonst gar nicht verkauft werden könnten.
Auch die Erzeugung von bio-Schweinefleisch war in einigen Jahren so wenig gefragt, dass die Schweine als konventionelles Schnitzel in der Theke gelandet sind. Die erhöhten Kosten der Erzeugung musste der betroffene Landwirt trotzdem zahlen.
Hauptschwierigkeit bei Gemüse und co. sind der schadensfreie Transport in die Geschäfte und die Erzeugung ausreichend großer Menge. Will ein Landwirt seine Ware an Supermärkte und co. vermarkten, geht das eben nicht in kleinen Mengen. Ebenso ist für den Gemüseanbau eine Beregnung der Flächen mit enormen Wasserdurchflüssen notwendig, die aktuell nur auf wenigen Flächen möglich ist.
Mit der Erzeugung von bio-Getreide lässt sich ohne Förderung schon lange kein Geld mehr verdienen. Auf einigen Standorten schreibt man selbst unter Berücksichtigung der Förderung rote Zahlen. Zu hoch ist der Aufwand und zu niedrig der Ertrag.